Welthundetag

Es ist wichtiger denn je, am heutigen Welthundetag inne zu halten und sich die dramatische Situation im Tierschutz bewusst zu machen. 

Auch wir merken, dass sich in den letzten Jahren die Hundevermittlung in Deutschland deutlich verändert hat.

 

Kamen anfangs noch Hunde zu uns aus familiären Gründen, Krankheit, Sterbefälle oder pflegebedürftige Angehörige, so sind es heute zu einem großen Anteil Abgaben aus Überforderung mit dem Charakter des Hundes.

Brandbrief Tierschutz

Über zwei Jahre ist es her, dass der Brandbrief Tierschutz ins Leben gerufen wurde. Unter dem Motto 
 "Zu viele Schnauzen für zu wenig Hände ..."
hatten damals Tierschützer aus ganz Deutschland aufgerufen und gemahnt dass der Tierschutz im Land vor dem Zusammenbruch steht.
Die Tierheime sind völlig überfüllt und daran hat sich leider in den letzten zwei Jahren überhaupt nichts zum Positiven verändert. Fast 130.000 Unterschriften, doch der Aufschrei ist verklungen und alle sind irgendwie zum zermürbenden Alltag zurückgekehrt.

Auslandsimporte ungebremst

Weiterhin werden tausende von Hunden aus dem Ausland importiert, für die hier einfach nicht mehr genug Platz ist. In der Presse wird das Thema aber weitgehend tabuisiert.
Natürlich heißt es Welthundetag

 

Aber manchmal muss man eben doch erst wieder vor der eigenen Haustür kehren, bevor man tatkräftig weiter in der ganzen Welt helfen kann. Und da liegt mittlerweile so viel im Argen. 

Ein tolles Buch von Stefan Kirchhoff (ISBN 978-3954640256) beschreibt sehr anschaulich, dass das Bild der Straßenhunde gar nicht so einseitig ist, wie man es uns oft glauben macht.

 

Teils skrupellose Hundevermehrung ist in manchen Ländern aber leider längst lukratives Geschäftsmodell und wird aus Deutschland fleißig befeuert.

 

Mit Texten, die zu Tränen rühren und schlimmen, teilweise gestellten Bildern wird an die Tierliebe appeliert, nicht selten mit emotionaler Erpressung "wenn ich nicht bis ... einen Platz finde, werde ich getötet". Oft genug erfährt man auch zum Charakter eher die halbe Wahrheit. Denn solche Hunde sind nicht einfach ein Leben lang dankbar, dass sie gerettet wurden. Sie haben gute und schlechte Charaktereigenschaften und bei der Integration gibt es Missverständnisse und selbst bei erfahreneren Hundehaltern Schwierigkeiten, mit ihnen den ganz normalen Alltag zu bewältigen. 

Abgaben "mit Migrationshintergrund"

Die Misere korreliert auch mit den genannten Gründen bei der Abgabe im Tierschutz, vor allem wenn eine Direktadoption stattfindet. Denn bekommt man einen Hund aus einem deutschen Tierschutzverein, gibt es Kennenlerntermine, gemeinsame Gassigänge, bei denen man feststellen kann ob der Hund zur Familie passt.

Aus dem Ausland wird das Ganze aber oft zum blind Date. Der Hund wird anhand von Bildern und manchmal geschönten Beschreibungen oder wegen der rührenden traurigen Geschichten ausgewählt und wenn er hier seinen Charakter auspackt, führt das zu Missverständnissen und Überforderung bei Mensch und Tier. Straßenhunde haben gelernt, ihr Revier zu verteidigen, Nebenbuhler zu verjagen, um Futter zu kämpfen. Und wenn sie hier einmal wohl behütet in einer Familie leben, rufen sie oft ihr erlerntes Verhalten ab, um das neue Leben erfolgreich zu verteidigen. Und für diese Hunde wird dann verzweifelt ein Platz in deutschen Tierheimen gesucht. 

Aufgeben ist keine Option

Auch das, was wir mit unserem Verein Pechpfoten machen, fühlt sich manchmal an wie der Tropfen auf den heißen Stein und das macht schon sehr traurig. 

  

Nach wie vor ist der Hund der beste Freund des Menschen und deshalb ist unser Appell zum heutigen Welthundetag: Liebe Tierfreunde verschließt bitte nicht die Augen vor der Notsituation der heimischen Tierschutzvereine und schaut, ob ihr lokal vor Ort unterstützen könnt oder einen Hund adoptiert, den ihr vorher ausgiebig kennenlernen könnt. 
Wir helfen so gut wir können, Aufgeben ist keine Option!